"Alles hat einen Grund" ? - Endometriose

Ich sitze auf der Toilette mit starken Unterleibsschmerzen und weiß nicht, ob sie vom Darm oder von der Periode kommen. Letztlich ist es egal – ich habe Durchfall, und die Schmerzen sind so intensiv, dass sich mein Unterleib anfühlt wie in einem Tornado. Es zieht, dreht sich, als wäre ich in einer Waschmaschinen-Zentrifuge. Ich schwitze vor Schmerz und muss mich aufs Atmen konzentrieren. Ich bin allein und darf nicht umkippen. In einer kurzen Pause meines „Endo-Tornados“, wo ich mein Handy geholt habe, sehe ich mich im Spiegel: Ich bin blass. Zum Glück wohnt eine Freundin in der Nähe, die ähnliche Schmerzen kennt. Sie bringt mir eine Schmerzmittel-Kombination, die mir hilft.


Ab diesem Zeitpunkt hatte ich jeden Monat während meiner Periode solche Schmerzen. Später auch immer öfter zwischendurch – ohne Periode. Meine Brüste waren so geschwollen und schmerzhaft, dass ich nicht mehr auf dem Bauch schlafen konnte.

Beim Frauenarzt stellte sich heraus, dass ich eine acht Zentimeter große Zyste hatte – so groß wie eine Zitrone. Hast du dir mein Logo schon mal angeschaut? ;)

 

Eine Operation war dringend notwendig.
Ein paar Tage vor der Diagnose hatte ich meinen Job schon gekündigt. Ich hätte auch in den Krankenstand gehen können, aber ich wollte mir den Druck nicht antun – keine Fragen wie „Wann kommst du wieder?“ oder „Bist du wieder gesund?“. Ich wollte einfach meine Ruhe. Ich habe den OP-Termin regelrecht herbeigesehnt. Erst danach wurde mir klar, dass sich der Körper nicht von heute auf morgen erholt – ähnlich wie nach einer Geburt. Weil die Zyste entfernt wurde, entstand ein „Loch“ im Bauchraum, und die Organe mussten sich neu sortieren. Lachen, Niesen, Husten – all das war zwei Wochen lang kaum möglich. Einmal haben meine Mutter und ich so sehr gelacht, dass ich im Stehen in die Hose gemacht habe. Ja, das ist passiert – und ja, ihr dürft lachen.


Etwa drei Monate nach der OP ging es mir besser. Ein Jahr später war alles wieder weitgehend stabil. Heute, zweieinhalb Jahre danach, kann ich sagen: Ich bin eine bessere Version meiner selbst – und ich bin gesund. Und das verdanke ich vor allem meiner Ernährungsumstellung.


An meiner Narbe am Bauchnabel hat sich ein Keloid gebildet – es sieht nicht schön aus. Früher mochte ich meinen Bauch, heute ...hmmm... Aber ein Hautarzt kümmert sich darum.


Direkt nach der OP war ich bei mehreren Gynäkologinnen und Gynäkologen, weil ich die für mich passende Pille finden wollte. Glaubst du, dass mir jemand etwas über Ernährung bei Endometriose erzählt hat? Als ich nachfragte, ob sie schon mal gehört hätten, dass Ernährung bei Endo helfen kann, meinten einige: „Ja, das könnte helfen.“ Aber von sich aus hat es niemand angesprochen. Die Pille zu verschreiben ist einfacher.


Zur Pille: Ich habe sie viele Jahre genommen und etwa zwei Jahre vor der OP abgesetzt, weil ich keine Hormone mehr nehmen wollte. Bitte macht das nicht ohne ärztliche Begleitung – wenn ich ehrlich bin, war das keine gute Idee.

Nach 14 Jahren Einnahme abrupt aufzuhören, hat meinen Hormonhaushalt durcheinandergebracht: Akne am Rücken, auf der Kopfhaut und im Gesicht. Und dann kam die Endometriose.
Nach der OP wurde mir die Pille wieder verschrieben. Ich hatte nicht den Mut, sie abzulehnen – zu groß war die Angst vor den Schmerzen. Mein Arzt sagte mir, dass wir ohnehin ständig hormonellen Einflüssen ausgesetzt sind: durch Trinkwasser, Kosmetika, Lebensmittel, Pestizide. Kein Wunder, dass so viele Menschen (auch Männer!) mit hormonellen Problemen kämpfen.


Bei Endometriose wird die Pille meist durchgehend empfohlen – ohne Pause, um die Periode zu unterdrücken. Denn mit jeder Blutung können sich neue Zysten bilden, auch im Normalfall, aber bei Endometriose können diese problematisch werden. Kein Arzt hat mir je geraten, die Pille abzusetzen oder alternative Wege zu gehen - selbst sie haben Respekt vor Endo, denn sie ist immer noch unerforscht.


Deshalb mein Appell an alle, die (noch) nicht operiert wurden: Achtet auf eure Ernährung. Eine antientzündliche Ernährung kann helfen, Schmerzen zu lindern und vielleicht sogar eine OP zu vermeiden. Starke Regelschmerzen sind nicht normal.


Auch wenn ihr bereits die Pille nehmt oder bereits eine OP hattet, kann euch diese Ernährungsweise unterstützen. Ich habe etwa ein Jahr lang verschiedene Präparate ausprobiert. Bei jeder hatte ich Nebenwirkungen oder Zwischenblutungen. Die letzte war zwar „am effektivsten“, aber trotzdem hatte ich in manchen Monaten zweimal meine Periode und starke Schmerzen.


Als ich schließlich Milchprodukte weggelassen habe, verschwanden die Beschwerden. Keine Zwischenblutungen mehr, keine Schmerzen. Wenn ich das nicht selbst erlebt hätte, würde ich es kaum glauben.


Eine Diätologin sagte mir mehrfach, dass Darmgesundheit nichts mit Endometriose zu tun habe. Ich sage euch – ganz ohne medizinischen Titel – dass eine gesündere Darmflora meine Symptome gestoppt hat.


Endometriose ist eine entzündliche Erkrankung. Mit der richtigen Ernährung kann man Entzündungen im Körper, insbesondere im Darm, deutlich lindern. Darm und Gebärmutter liegen anatomisch nah beieinander. Capisci?


Ich möchte trotzdem betonen: Dieses Thema ist für mich sehr sensibel. Ich wollte die Pille nicht nehmen, hatte aber Angst vor einer weiteren OP – und kannte damals keine andere Lösung.


Es fällt mir nicht leicht, einen Sinn darin zu sehen, warum mich Endo gefunden hat (oder umgekehrt ;)). Vielleicht ist es für Außenstehende offensichtlich. Vielleicht war es notwendig, damit ich meinen Weg finde. Ohne Endometriose gäbe es Atelier der Aromen nicht. Ich hoffe, dass ich mit meinem Konzept anderen helfen kann.

 

Ich bin überzeugt: Ernährung ist die Grundlage für Heilung. Danke, dass du diesen Beitrag gelesen hast.