Alkohol war lange Teil meines sozialen Lebens – ganz selbstverständlich, oft unreflektiert. Vor drei Jahren habe ich mich bewusst dagegen entschieden.
In diesem Beitrag teile ich, warum ich aufgehört habe, wie meine Umgebung darauf reagiert hat und welche Auswirkungen Alkohol tatsächlich auf unsere Gesundheit, insbesondere auf die Darmflora und die Leber, haben kann.
Wisst ihr, was das Schönste daran ist, meinen eigenen Blog zu schreiben? Ich kann mich frei äußern – auch zu Themen, die gesellschaftlich oft als unangenehm oder ungewöhnlich gelten. Ein solches Thema ist für mich der Alkoholkonsum.
Ich trinke seit drei Jahren keinen Alkohol mehr. Als Ungarin bin ich in einer Kultur aufgewachsen, in der Alkohol allgegenwärtig war und als „cool“ galt. Mein Exfreund bekam bei einem Besuch bei meiner Familie bereits zum Frühstück Alkohol serviert, und wir haben alle darüber gelacht. Irgendwann wurde mir klar: Das ist nicht normal.
Alkohol hat mir nie geschmeckt. Trotzdem war ich auf jeder Party irgendwann betrunken. Später habe ich Fotos und Videos von mir gesehen und mich geschämt. So wollte ich nicht wirken. Ich habe mich immer gesund ernährt und regelmäßig Sport gemacht – und irgendwann fragte ich mich, warum ich all das mit Alkohol ruiniere.
Familiäre Muster erkennen
Meine Großmutter war über 40 Jahre alkoholabhängig. Heute ist sie medikamentenabhängig, weil sie nicht mehr trinken kann. Auch bei meinem Vater habe ich bemerkt, wie viel er trinkt. Als er arbeitslos wurde und seine Ehe nicht mehr gut lief, griff er immer häufiger zum Alkohol – mal offen, mal heimlich in der Garage. Im Urlaub, wenn er nicht trinken durfte, war er ungeduldig und arrogant. Sobald er trinken konnte, war er plötzlich gut gelaunt – ein Vater, wie ich ihn mir immer gewünscht hatte.
Als ich erkannte, dass er meiner Mutter genau das antat, worunter sie schon als Kind gelitten hatte, fragte ich mich, warum er das tat. Vielleicht brauchte er Aufmerksamkeit.
Der Wendepunkt
Es gab eine Zeit, in der ich etwa drei Mal pro Woche Alkohol konsumierte. Psychisch ging es mir nicht gut. Meine Eltern ließen sich scheiden, ich trennte mich von meinem Freund, und gesundheitlich hatte ich ebenfalls Probleme. Ich wollte mein Leben verändern und dachte: Das, was ich gerade tue, tut mir nicht gut. Ich hatte das Gefühl, mich betäuben zu wollen… ich wollte mein Leben nicht mehr spüren.
Der Ausstieg und die Reaktionen
Das Aufhören fiel mir leicht. Schwieriger war der Umgang mit meinem Umfeld. Anfangs bin ich oft mit dem Auto zu Veranstaltungen/Partys gefahren und habe das als Ausrede genutzt. Bei einer Homeparty habe ich so getan, als würde ich mir Alkohol einschenken – und festgestellt, dass ich auch ohne Alkohol gut gelaunt und ausgelassen sein kann. Meine Freunde haben nichts bemerkt. Später habe ich es ihnen erzählt.
Heute, nach drei Jahren, werde ich immer noch gefragt, ob ich wieder Alkohol trinken werde. Ich weiß: Würde ich einmal wieder trinken, würden mich viele nicht mehr in Ruhe lassen. Mein Lieblingswort ist inzwischen „Nein“. Ich sage oft: „Nein, danke – ich trinke keinen Alkohol.“ Und das wiederhole ich etwa 50 Mal im Jahr.
Ein Satz, den ich häufig höre, ist: „Willst du nicht mit uns anstoßen?“ Meine Antwort: „Gerne – aber mit Wasser im Glas.“ Warum muss man eigentlich mit Alkohol anstoßen? Wo steht das?
Mittlerweile verbringe ich meine Zeit lieber mit Menschen, die sich für gesunde Lebensweisen entscheiden – für gute Gespräche, Musik, gemeinsame Aktivitäten. Menschen, die statt zu Alkohol oder Dr@gen zu greifen, lieber meditieren, an Retreats teilnehmen oder sich mental weiterentwickeln. Menschen, die auch mal wütend sind oder weinen, ohne sich dafür zu schämen.
Mein Weg: Coaching statt Betäubung
Meine Gedanken, meine Probleme und mein inneres Chaos wären mit Alkohol oder Drogen vielleicht kurzfristig leichter zu ertragen gewesen. Aber ich habe mich bewusst für einen anderen Weg entschieden:
- Mentales Coaching
- Psychologische Fachliteratur
- Emotionale Offenheit
weitere Gedanken zum Thema Alkohol
- Man gibt Geld aus, um den eigenen Körper zu belasten.
- Viele sagen, Vodka rieche wie Nagellackentferner – und trinken ihn trotzdem.
- Cannabis soll beim Einschlafen helfen? Wer regelmäßig konsumiert, weiß, dass das nicht stimmt. Schau dir diese Menschen in der Früh an.
- Ein Glas Rotwein soll beim Einschlafen helfen? Die Realität ist: Man schläft vielleicht schneller ein, aber die Schlafqualität ist schlechter. Ich hatte selbst Schlafstörungen und habe in einem Schlafkurs gelernt, wie man wieder gut schlafen kann.
Genuss ohne Rausch
Dinge, die man liebt, kann man auch ohne Alkohol oder Drogen genießen. Ich liebe Musik und gehe nüchtern feiern. Das hat viele Vorteile.
Dann schauen wir uns noch ein paar Fakten aus dem Internet an:
Alkohol und Gesundheit
Alkohol hat nachweislich negative Auswirkungen auf die Darmflora und die Leber.
Wie beeinflusst Alkohol das Mikrobiom?
- Alkohol kann das Gleichgewicht der Darmbakterien stören (Dysbiose). Dies kann zu Entzündungen, erhöhter Darmdurchlässigkeit und einem höheren Risiko für Krankheiten wie Fettleber oder chronisch-entzündliche Darmerkrankungen führen.
- Alkohol wird in der Leber zu Acetaten umgewandelt, die im Darm als Nährstoff für bestimmte Bakterien dienen und ein Ungleichgewicht fördern.
- Alkohol kann die Produktion antimikrobieller Moleküle im Darm hemmen, was zu einer Überbesiedelung und einem erhöhten Risiko für Lebererkrankungen führt.
Was passiert in der Leber?
Alkohol wird als Gift erkannt und in zwei Phasen abgebaut:
- Phase 1: Umwandlung in Acetaldehyd – ein noch giftigerer Stoff.
- Phase 2: Umwandlung in Essigsäure, die ausgeschieden werden kann.
Die Leber kann nur etwa 0,1 Promille pro Stunde abbauen. Alles darüber hinaus belastet den Körper.
Stadien der alkoholbedingten Leberschädigung:
- Fettleber – oft symptomlos, reversibel bei Alkoholstopp.
- Alkoholhepatitis – Entzündung mit Müdigkeit, Appetitverlust, Gelbsucht.
- Leberzirrhose – irreversible Schäden, hohes Risiko für Leberversagen und Krebs.
Warum sollte man die Leber nicht zusätzlich belasten?
Die Leber ist regenerationsfähig, aber nicht unbegrenzt belastbar. Weitere Stressfaktoren wie Medikamente, Zucker, Süßmittel, Umweltgifte, Stress und Schlafmangel können ihre Funktion zusätzlich beeinträchtigen. Symptome einer überlasteten Leber sind unter anderem Müdigkeit, Verdauungsprobleme, Hautveränderungen und hormonelle Dysbalancen.
Abschließende Gedanken
In meinen Kochkursen erleben die TeilnehmerInnen, dass Genuss auch ohne Alkohol möglich ist. Die Atmosphäre, die Musik und die hochwertigen Zutaten sorgen für ein positives Erlebnis. Die Speisen sind nährstoffreich und unterstützen die Gesundheit. Es geht darum, bewusst zu leben und den Körper nicht unnötig zu belasten.
Stell dir vor, dein Körper nimmt all die Nährstoffe auf, die in den Speisen unserer Kochkurse enthalten sind – und du unterstützt damit Schritt für Schritt deine Gesundheit.
Wir sterben alle irgendwann, aber es ist nicht egal, wie. Werden wir leiden, weil wir unseren Körper und unsere Psyche über Jahre hinweg schlecht behandelt haben? Oder dürfen wir friedlich und in Ruhe einschlafen? Das sind zwei völlig unterschiedliche Wege.
P.S.: auf dem Bild siehst du eines meiner Lieblingsrezepte: "Tropenflirt" = Mango-Ingwer-Sorbet.
Quellen:
Dysbiose und gestörte Darmbarriere durch Alkohol
Deutsche Klinik für Prävention – Alkohol und das Darmmikrobiom [deutscheklinik.de]
Veränderte Bakterienzusammensetzung und psychische Auswirkungen
Pharmazeutische Zeitung – Die Rolle des Darmmikrobioms [pharmazeut...zeitung.de]
Schwächung der Darmbarriere und Einfluss auf die Leber
Wissenschaft aktuell – Alkoholmissbrauch und Darmbakterien [wissenscha...aktuell.de]
Acetate als „Dünger“ für bestimmte Darmbakterien
Heilpraxis – Wie Alkohol die Darmflora verändert [heilpraxisnet.de]
Grundlagen und Stadien alkoholbedingter Leberschäden
Deutsche Leberhilfe e.V. – Alkohol und Leber [leberhilfe.org]
Medizinische Einordnung und Symptome
MSD Manual – Alkoholbedingte Lebererkrankung [msdmanuals.com]
Epidemiologie und Prävention
Deutsche Leberstiftung – Broschüre „Leber und Alkohol“ [deutsche-l...tiftung.de]
Alkoholmetabolismus und toxische Wirkung
Labor Passau – Alkohol und Lebergesundheit [labor-passau.de]